Blog, 1.06. bis 30.12.2019

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31.12.2019 Gutes neues Jahr
Das alte Jahr ist morgen futsch, für Mitternacht einen guten Rutsch. Das neue Jahr soll Glück euch bringen, für Gesundheit, Herz und anderen Dingen. (Autor unbekannt, aber ich hab´s im Netz selbständg gefunden.)
Heisa und Hopsasa und Hurra und zu guter Letzt ein Prosit aufs Neue Jahr!
Habt einen schönen und frohen Jahreswechsel.

Gegenbid 9.11.2019 (Detail)

30.12.2019 Malerische Himmel über Berlin
Dieses malerische Bild zeigte sich mir am heutigen Nachmittag.

Berlin Mitte

28.-30.12.2019 Besuch zum Arbeitstermin
2,5 Tage war Nancy da, mit der ich einen Film in den nächsten zwei Monaten plane abzudrehen. Der Hauptdarsteller „Yves“ spielt die Rolle des D.T. (Mehr kann ich hier noch nicht verraten.) Bisherige Ausbeute ist eine Szene vor dem Weihnachtsbaum, eine weitere zeigt wie D.T. erwacht und die Dritte und Letzte, D.T. vor der „Schaltzentrale seiner politischen tiefgründigen Arbeitsstätte“.

26.12.2019 Weihnachten
Weihnachtsbaum, Weihnachtsessen, Weihnachtspunsch, dazwischen einige Aktivitäten: Spaziergang im KaDeWe, auf der Treppe zum 1.Rang sitzend das Krippenspiel mit Kinderchor in der Gedächtniskirche genießen, ein klassisches Heilig Abend Essen verzerren, Geschenke geben und bekommen, Lesung im Gorki Theater von Wladimir Wiktorowitsch Kaminer erleben, zwei Ausstellungen in der Gemäldegalerie besuchen, am 1. Weihnachtsfeiertag im Theater im Gorki eine anspruchsvolle Verwerfung mit Tolstoi und Dostojewski sehen, DVD mit Kater Mikesch von der Augsburger Puppenkiste sehen und …Weihnachten für mal wieder zu kurz befinden.

25.12.2019 Gorki Theater, russischer Abend
Tolstoi und  Dostojewskij, in einer Bearbeitung von Oliver Frljić und Ludwig Haugk, im Theaterstück „Anna Karenina oder Arme Leute“ verlangt dem Zuschauer einiges ab. Da ist Tolstoi`s Sittengemälde der oberen 10.000zum einen, das vor allem bis zur Pause mich in Schläfrigkeit versetzte.  Gegenüber dieser dann Dostojewskijs zwei sich liebende Nachbarn, die wegen ihrer Armut einfach  nicht zu einander finden, bleibt jede Geschichte  jedoch für sich in der eigenen Erzählspur hängen. Also das Fazit: Zwiespältig.

22.12.2019 Heute Morgen Besuch der Alten Nationalgalerie
Am Morgen schon die Ausstellung „Kampf um Sichtbarkeit, Künstlerinne der Nationalgalerie vor 1919″ mit Marion und der Kunsthistorikerin Dr. Hiltrud Ebert besucht. 60 Werke von nur weiblichen Künstlerinnen der Sammlung vor 1919. Hiltrud vermisste gleich das Verhältnis, also 60 zu…Ich schätzte, dass es sich vielleicht um 1-3 % handeln kann. Sie nickte der Schätzung zustimmend zu.
Die meisten Künstlerinnen waren uns nicht bekannt. Bemerkenswert für mich eine Bronze, ein Liebespaar von Käthe Kollwitz. Hiltrud machte uns darauf aufmerksam, dass Kollwitz Darstellung der Liebenden auf weibliche Attribute wie runde Formen, langes Haar, Brüste verzichtete. Ich nahm ihre Äußerungen gleich zum Anlass sie zu einem gemeinsamen Ausstellungsbesuch ins Käthe Kollwitz Museum, eins meiner beliebtestes Museum dieser Stadt, einzuladen. Hiltrud war nicht abgeneigt und wusste noch zu berichten, das Kollwitz in der DDR Anfangs keinen guten Stand hatte. Nur immer das Leiden der Arbeiterklasse darzustellen, dass sei nicht widerstandskämpferisch genug gewesen für die sozialistischen Genossen. Glaubt man nicht, nech. (grr)

21.12.2019 Heute Abend, klassisches Konzert
Das Konzert unter dem Titel „Unser Mund sei voll des Lachens“, von Johann Sebastian Bach und Benjamin Britten, in der Zwölf-Apostel-Kirche zu Berlin mit den Vocal-Concertisten und kleinem Orchester, war eine willkommene Vorweihnachtsveranstaltung, die ich bitter nötig hatte. In meiner Umgebung leben nämlich nur Weihnachtsmuffel, da muss ich mich nämlich hin und wieder selbst belohnen, um die so geliebte Weihnachtszeit nicht aus meinen Herzen zu verlieren.

17.12.2019 Visite im Gorki Theater, Berlin
War mit Marion im Stück “Hass-Tryptichon. Wege aus der Krise”, wegen einem Versprechen, das besagte, die Autorin Sibylle Berg sei sooo böse. Weder das Böse noch das Gute habe ich während der Aufführung bemerkt, noch gesehen. Theater, wie ich es verstehe war es auch nicht. Was war es dann? Tief in mir wollte ich nichts Weiteres darüber wissen, noch dazu deuten. – Und warum sollte ich auch mich mit was beschäftigen, zu dem die “Profis vom Gorki Theater” schon nichts Sinnhaftes entwickeln konnten.
Aber dann hörte ich eine Stimme im Saal, die verkündete, das im Anschluss an die Aufführung ein “Public Talk (es geht nur noch in Englisch in der Kunst- und Kulturszene)” stattfände und da dachte ich, okay, ein Angebot soll man nicht leichtsinnig ausschlagen, nur weil sich bisher nichts im Kopf und Herz bei mir geöffnet hatte. Wir nahmen also daran teil.
Mit Anleitung durch eine Theaterpädagogin und unter Aufsicht des Dramaturgen Ludwig Haugk wurden wir dazu animiert über das Stück nachzudenken, uns dazu zu positionieren. Mir wurde klar, dass ich tatsächlich die Aufführung nicht schätzte. Mir wurde auch klar, dass es sich nicht um Theater handelte, sondern um eine Performance einer selbstverliebten männlichen Diva alias Benny Claessens, die warum auch immer von sich so beeindruckt ist, dass sie aufgegeben hat Schauspieler sein zu wollen. Stattdessen erwählte er die Rolle als Performer, als Künstler, als Eventfrontmann. Der Vorzug dieser Rolle ist beachtlich: Sie beschert ihm maßlose Bewunderung und er kann beim Performen sein Publikum ganz nach Belieben mit Verachtung überschütten. Liebe Hass, ganz nah oberflächig zusammen.

Ein zwei Dutzend Knochenmänner saßen mit dem Publikum im Saal

16.12.2019 Besuch bei Burchard Vossmann und Tom Albrecht
Besuchte heute zwei Künstler in Sachen Klimaprojekt. Bei Burchhard Vossmann interessierte ich mich vordringlich dafür, ob seine Objekte aus Plastikmüll entgegen seiner bisherigen Präsentationsweise: auf dem Boden, nach Farben im geschlossenen Kreis geordnete und soltierte Formation, sich zudem auch auf einen konkreten Raum beziehen kann?
Während er in der darum gehenden Gesprächsverhandlung darum rang, seiner Arbeit das gewohnte und vertraute zu belassen, ersuchte ich ihn, genau dagegen zu arbeiten zugunsten einer neuen Vorstellung. – Natürlich zu seinem eigenen Gewinn und Nutzen.
Zum Abschluss der Verhandlung konnte ich Zugeständnisse bei ihm für meinen Anlasss verzeichnen, aber die Sache ist noch nicht zu ende verhandelt.

Burchards Material aus Plastikmüll
li. montiertes Feinstaubmessgerät, re. Monitoranzeige der Messung

Anschließend bei Tom Albrecht gewesen. Er hat mir sein, auf seinem Balkon, selbstgebautes Feinstaubmessgerät gezeigt und auch erklärt. Es ermittelt und dokumentiert 24 h lang  die Feinstaubbelastung an seinem Wohnort. Die Werte werden auf seinem Laptop anzeigt. Seine Messungen sind für jedermann einzusehen unter http://maps.luftdaten.info. Ich bin ganz entzückt von diesem Gerät und seiner Initiative.

15.12.2019 Neues Filmprojekt für die Klimaausstellung März 2020
Denke über mein neues Kunstprojekt, einem satirischen Porträt über Donald Trump nach. Ich hoffe, dass er bis zur Fertigstellung meines Films das Präsidentenamt nicht verliert. Dass ich mir das mal wünsche, dass er Präsident bleibt, ähm… Als Künstler/in ist man doch wirklich in Abhängigkeiten verstrickt, bis unters Kinn steht mir in dieser Angelegenheit das Wasser. Wie erleichternd könnte es sein, wenn Trump nicht mehr regierte. Allerdings veränderte das den Lauf der Welt?

12.12.2019 Druckauftrag erteilt
Nach all der Denkerei ist der Druckauftrag erteilt. Für die nächste Woche erwarte ich das neue Arbeitsjournal mit 44 Seiten im
DIN 4 Format.

9.12.2019 Besuch aus Dresden der Künstler Lina Schobel und Künstler Paul Reßl
Künstlerin Lina Schobel und Künstler Paul Reßl waren auf Besuch aus Anlass des ersten gemeinsamen Treffens meiner Klima-Projektgruppe, in meinem Atelier. Anschließend, ebenfalls gemeinsamer Vernissage-Besuch von “always in motion”, im VBK. Zu später Stunde mit dem Bus Richtung nach Hause gefahren, mit kurzem Stopp im „Kreuzburger“, wo wird vegetarische Burger verdrückten. Zu halb zwei ins Bett gefallen.
Samstag Ausstellung von Hito Steyerl im n.b.k.  besucht und auf dem Doretheenstädtischen Friedhof spazieren gewesen. Leider keines der Gräber der großen Berliner Persönlichkeiten gefunden, was die Gäste mir nachsahen. Dann bei einem Asiaten in der Nähe gespeist. Mit Bus 100 zum Zoo und weiter mit Bus M45 zum Weihnachtsmarkt am Charlottenburger Schloss gefahren, wo wir die mir bekannten, sehr speziellen Schokoküsse auf meinen „Befehl“ probierten. Zuhause dann noch meinen Animationsfilm „Vom Anfang meiner Ansiedlung“ angesehen und über die Arbeiten von Paul  gesprochen. Auch ihr gemeinsames neues Projekt, ein Alienfilm, war Thema.
Sonntag wieder reden und Videos, diesmal von AKKU.org gemeinsam angesehen. Spontan kamen Lina und Paul dann auf meiner bürgerlichen Couch zu sitzen, um zu erzählen, wie sie aus Kastanien Waschmittel und aus Natron und ätherischen Ölen ein Deodorant hergestellt hatten.
Ehe es für sie wieder in die sächsische Hauptstadt ging, kehrten wir noch in Neukölln bei einem Inder zum Mittag ein und besuchten danach den Rixdorfer Weihnachtsmarkt. Auf dem Weihnachtsmarkt waren viele gemeinnützige Vereine, Handwerk und Kulinarisches präsentiert, womit er ein ganz anderes Weihnachtsmarktambiente zeigte, wie es mir sonst bekann war bisher.

2.12.2019 Tagsüber AKKU, dann…
Ab 11 h bis weit in den Nachmittag hinein mit AKKU Gruppe neues Video ausgeheckt und abgedreht. Diesmal schlüpfte ich in die Rolle der Frau Damasch, einer Grünflächenpflegerin im „SO Wohnkomplex am Mauerpark“. Frau Damasch ist ökologisch bewusst, kennt sich mit Lärm- und Vibration aus, weiß dass man CO2 Messgeräte selbstbauen kann, arbeitet auch mal über ihren Feierabend hinaus länger und hat sich in der Tanzschule des Wohnkomplex den Fuß bei einem Workshop gebrochen. usw. usw. Die Frau ist kaum in ihrem Redefluss zu stoppen, aber die Reporterin Kirsten Wechselberger als Frau Weinberg, von „Fernsehen Bärlin“, schafft es dann doch, die wichtigen Informationen den Wohnkomplex betreffend den Zuschauern mitzuteilen.
Es war wieder mal ein Gaudi für alle, das kann ich schon mal verraten. Auch Sascha Bachmann an der Kamera und Ton hat sich amüsiert.
Mehr dann im Video.
Nach AKKU war ich zwei Stunden im Atelier, danach Sitzung im VBK, wo ich lange nicht mehr an was teilgenommen hatte. Ab acht gab´s dann Glühwein und Lebkuchen und nette Plauderei. Gegen 22 h dann in den Bus gestiegen. Jetzt zu Hause fühle ich wie erschöpft ich bin vom Tageswerk.

30.11.2019 Arbeitsbuch, Nachtrag St. Michael Kirche, Berlin Mitte
Hatte die St. Michael Kirche am 28.11.2019 vor Ort nach dem ich von der Physiotherapie kam gezeichnet. Heute am späten Abend ging ich wieder an der Kirche vorbei und was soll ich sagen, in dunkler Nacht sieht das Gebäude verkümmert aus, aber die Figur des Heiligen Michael hatte sich derart durch Lichtanstrahlung aufgemotzt, dass sie nicht zu übersehen war.  Die hatte ich doch schlicht weg bei Tage ignoriert. Hier nun nur die vollständige Version der Pleinair-Impression.

29.11.2019 Nachtrag Reise, Bayern und nochmal Bayern
Ein paar Tage war ich in Würzburg, leider nicht um dort Urlaub zu machen. So hatte ich bis auf eine Ausnahme lediglich am Abend Zeit, um bissel durch die Stadt zu ziehen. Insgesamt reichte der gesamte Aufenthalt aber aus, um eine gewisse Sympathie für Ort und Menschen zu entwickeln. Allerdings mit Einschränkung, denn ich erlebte die Würzburger hin und wieder sperrig und befremdend.
Erstaunt hat mich, dass es kein Problem gab jeden Abend mindestens eine interessante Veranstaltung in Würzburg besuchen zu können. Besonders die Theaterszene hat mein Interesse geweckt, aber auch die Konzerte der Hochschule für Musik sind interessant.
Ein Höhepunkt und weiterer Grund die Stadt zu besuchen, könnte einem ausführlichen Besuch der Würzburger Residenz, einem Barockbau der 1781 fertiggestellt wurde, dienen. Allein im Treppenhaus mit dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt von Giovanni Battista Tiepolo könnte ich mich mehrere Stunden aufhalten.

Kurz darauf war ich in Augsburg. Mal das Bertolt Brecht Haus besuchen, das war der Hauptanlass für die Städtereise. Aber erstmal ging es in die Augsburger Puppenkiste. Das Märchen Frau Holle wurde aufgeführt und ich hatte mächtig gute Sicht  auf meinem Platz in der zweiten Reihe.
Der Stoff von den Gebrüdern Grimm wurde manchmal bissel verändert. So sprang z.B. das Brot gleich euphorisch aus dem Ofen, als die Liese die Ofentür öffnete. Es tanzte und sang, das war lustig. Nicht nur die Kinder amüsierten sich darüber, auch ich.
Die Augusburger Puppenkiste ist also fantastisch. Auch der Besuch im Museum der Augsburger Kiste war anregend. Klar, dass sich damit auch eine Reise in die Kindheit verbindet.
Ansonsten, Brechthaus, tja, es ist ehrlich gesagt nicht besonders liebevoll ausgestattet. Bis auf einen Kurzfilm, der in Dauerschleife läuft, ist man nur am lesen. Klar, wer sich die App des Brechthauses runterlädt, der erhält dann eine Audioführung, sogar mit einem echten Schauspieler über sein eigenes Handy. Sowas lehne ich aber ab.
Im Schaezlerpalais bestaunte ich noch bayrische Malerei zwischen 15. und  18. Jahrhundert. Manche Gemälde waren allerdings so tot gemalt, dass ich nicht lang hinsehen konnte. Besonderes Interesse erweckte das Bild „Messe des Hl. Gregor“ um 1480. Ich hatte in ihm Merkmale der Anwendung der Bedeutungsperspektive erkannt, an der ich seit Jahren großen Gefallen finde.
Bissel Kitsch, aber schön, die Eröffnung des Augsburger Christkinlelmarktes, der mit einem Engelspiel eröffnet wird. Weltweit einmalig treten 23 Engel an den Fenstern und auf dem Balkon des schönen Rathauses auf und musizieren. Der Markt selbst ist dann beschaulich und in einer halben Stunde zu umlaufen, wenn man nicht an jeder Trink- oder Wurschtbude ewig stehen bleibt.

21.11.2019 Katholische Hochschule, Würzburg
Heute im Theater der Katholischen Hochschule Würzburg, „1984“ von George Orwell gesehen. Aufführung wurde mit minimalistischen Mitteln und großartiger schauspielerischer Leistung gestaltet. Für die Regie gibt es also ebenfalls eine „1“ von mir. Der Stoff des Stücks mehr als aktuell. Werde es demnächst auch nochmal lesen.
Auf dem Weg zum Hotel ging ich in Begleitung meiner Sitznachbarin Isabell, die in Würzburg was mit altem Papier studiert und auf einem hessischen Bauernhof aufgewachsen ist, ein Stück gemeinsam. Sie erzählte mir, dass ihre Eltern 110 Kühe früher hatten, aber mit der neuen Gülleverordnung nach einigen Versuchen, die Gülle in vorgebener Frist loszuwerden, aufgaben. Jetzt  würden sie noch Schweine und Hühner halten. Gechlachtet wurde immer selbst. Sie selbst habe auch schon Tiere vom Hof geschlachtet. Erst sorgten sie für die Tiere und dann die Tiere für den Mensch. So sei das Leben. Natürlich ist die Masttierhaltung davon ausgenommen. Das sei einfach nur barbarisch.

20.11.2019 Probeexemplar auf dem Weg
DHL meldet mir, dass das Probeexemplare auf dem Weg zu meinem Briefkasten ist. Also warten, warten, aushalten das Warten.

17.11.2019 Offene Ateliers DIE BEAUFTRAGTE hat Wissen vermittelt
DIE BEAUFTRAGTE hat Wissen vermittelt. Interessanter Weise outete sich einer der Gäste als Ingeneur, der beruflich mit Vibrationsmessungen zu tun habe. Seiner Einschätzung nach, würde das Vorkommen von Vibration gegenüber dem Vorkommen von Lärm vernachlässigt behandelt.
Die BEAUFTRAGTE hat sich gleich noch bedeutender mit der Aussage gefühlt.
P.S. Im Hintergrund lief die ganze Zeit Musik von Mercedes Sosa.

16.11.2019  Erst angestrengtes „Offenes Atelier“ und am Abend von Zuhause Druckauftrag erteilt
Anstrengender Tag während der „Offenen Ateliers“ heute gehabt. Die Frage stand im Raum, wieso ich mich begaffen lasse, wie ein Tier im Zoo? In meinem Kopf suchte ich leider erfolglos nach einer Umkehrung, ohne dass ich gar nicht erst daran beteilige. Es wäre wünschenswert, die Gaffer irgendwie in den Käfig zu bringen. Aber wie, wie?

Wieder Zuhause habe ich mit 3 wöchiger Verspätung den Druckauftrag für mein Arbeitsjournal erteilt.

12.11.2019 Atelier, Aufbau CONCEPT ART – DIE BEUAFTRAGTE
Heute stand aufräumen, umräumen, aufbauen für die „Offene(n) Ateliers Neukölln“, am 16. und 17.11.2019 in meinem Atelier auf dem Tagesprogramm.
Es ist damit zu rechnen, dass  DIE BEAUFTRAGTE (CONCEPT ART) sich aufdringlich in den Vordergrund stellt, um mit ihrem Wissen über Lärm- und Vibration während des Events zu brelieren. Ein paar Gemälde und GEGENBILDER (Stiftzeichnungen auf Postkartenrückseite) wurden ebenfalls ausgewählt, aber nur weil es sich dadurch besser lernen lassen soll, neben all dem Wissenschaftlichkeitsgerede der BEAUFTRAGTE(N). Ist sozusagen „Deko“ und selbstverständlich zum Verkauf.

Atelier, Auschnitt

11.11.2019 News, Video der feierlichen Schlüsselübergabe ist online
https://youtu.be/kWR8I3vaXuY

8.11.2019 Lüben, „Kleine Rundling“
Bin in Wittingen für zwei Tage aus Anlass einer Vernissage der „15. Internationalen Werkstattwoche“, im Rathaus der Stadt. Die Zeit dort für die kleine Zeichnung genutzt.

4.11.2019 Feierliche Schlüsselübergabe für mein neues Atelier im Quartier 206, Friedrichstrasse
Großer Freudentag angesichts der feierlichen Schlüsselübergabe meines neuen Atelier im Quartier 206, Friedrichstrasse.  Sogar ein Filmteam (der AKKU.org) war anwesend.
Mr. Potter (Beauftragter vom Management Raumnutzung, 3 von li)., hat mir persönlich die Schlüssel und den Mietvertrag überreicht.  150 Quadratmeter, mietfrei für ganze zwei Jahre kann ich nun mein eigen nennen.
Durch ein Losverfahren bin ich in diesen Genuss gekommen. Es werden noch weitere leerstehende Räume im Objekt in nahe Zukunft vergeben werden. Sogar ein Kindergarten mit Inklusionskindern wird demnächst einziehen. Nach den zwei Jahren ist Schluss für alle. Man braucht dann eine Aufenthaltsgenehmigung für die Stadt Berlin, erklärte Mr. Potter vor dem Mikrofon. Das gelte selbst für den Inhaber der Immobilie.


AKKU.org

3.11.2019 Leipzig. Die Verwandlung einer Betonplatte

2.11.2019 Fast das Finale
Letzte Schritte am Manuskript meines zweiten Arbeitsjournals,  das jetzt 44 Seiten umfasst.
In den Arbeitspausen, wie Bspw. in einem Wannenbad, gingen mir die Frage durch den Kopf, was ich wohl nach dem ich den Druckauftrag erteilt habe, tun werde? Und was soll ich sagen, da war erstmal Ratlosigkeit.

29.10.2019 Manuskript, Arbeitsjournal
Ich bin bei der 40 Seite angekommen. – Wahnsinn. Grad habe ich die Zusammenfassung abgeschlossen, mit der ich mich Tage beschäftigte, ehe ich sie abzuschließen vermochte. Eine wichtige Hilfe kam von Nancy, die ebenfalls mein Manuskript bearbeitet. Jetzt bin ich mit allen Texten durch, es fehlt noch eine letzte Korrektur, Flüchtigkeitsfehler, Layout und so.
Rechtzeitig für die Vernissage in Lüben wird das Journal nicht in einer Auflage von …vorliegen können. Ich bin nicht so weit, als dass ich das Produkt zum Druck freigeben kann.
Das Leben – das Leben kommt einen mit was anderem dazwischen. Hier war es so, dass ich den Aufwand nicht in seinem tatsächlichen Umfang so eingeschätzt hatte. Aufregen lohnt sich da aber nicht. Ich muss es einfach nur zu Ende bringen.
Es wäre natürlich schön, wenn das Journal zur Vernissage vorläge, aber wichtiger als das ist, das was Gut´es bei raus kommt. Es geht ja nicht um meine Interessen, nech. Wenn man so eine „Form“ gießt, die, wenn sie fest ist,  für die Ewigkeit ist, dann soll sie der “Ewigkeit” auch trotzen können. Wenn ich aber vorher schon Einwände habe, dann muss ich eben warten und solange handeln, bis die Form fertig gegossen der Ewigkeit etwas entgegen zu setzen hat. Da kommt es wirklich nicht darauf an, ob sie in Lüben zu einem bestimmten Zeitpunkt präsentiert wird. Das interessiert ja nur den Markt.

21.10.2019 Marion liest Artikel mein Journals gegen
Gegenlesen ist wichtig. Für mich macht das gelegentlich Marion. Sie lernte dabei ganz konkret heute durch das Gegenlesen meines Textes etwas über die fiesen Machenschaften des Holzschädlings, den Borkenkäfers. Sie ist dann nachfolgend überrascht, wieso man „Schotterwege“ zum Gegenstand einer künstlerischen Betrachtung machen kann. Bei den Spaltenböden in Stallungen für Kühe steigt sie allerdings gänzlich aus. Sie möchte welche sehen. Ich habe aber keine in ECHT da.

19.10.2019 Schreibe an
Schreibe an einem neuen Arbeitsjournal namens „Die Beauftragte. Es beinhaltet Dokumente und Ergebnisse meiner konzeptionellen Arbeit während der „15.Internationalen Werkstattwoche“ in Lüben, OT Wittingen, Niedersachsen.

15.10.2019 Besuch bei Ulla
Heute Ulla besucht. Erstmal bei einem Italiener essen gewesen. Dann im benachbarten Eiscafé Latte Macciato getrunken und Eis gegessen. Zuhause zurück legt sich Dieter, ihr Mann, wegen schwächelndem Kreislauf hin. Wir übrig gebliebenen wenden uns der Kunst zu, ihrer Kunst. Zu diesem Zweck werde ich in ihr Zimmer gebeten, dessen Wände voller – auf Papier gemalter Gemälde sind. Ihre poetisch expressiven und narrativen Gemälde versetzen mich sofort in eine andere Bezugswelt. Darstellungen von Prinzessinnen und Prinzen, Edelleuten und Fabelwesen – oft in der Gestalt eines Pflanzenwesen – sind vorherrschende Motive. Besondere Aufmerksamkeit gilt den neueren Arbeiten.
Erstmals zeigt sie mir auch ihre „Telefonzeichnungen“, die ihr Unterbewusstsein während längerer Telefonate nebenbei auf Papierresten mit Stiften gestaltet. Die älteste Zeichnung ist aus den 70 Jahren, die jüngste von 2019. Auch hier, wie in ihrer Malerei Darstellungen von…, aber eben grafisch dargebracht.
Ehe wir ihr Zimmer wieder verlassen, widmen wir uns ihren Klangschalen. Jede von ihnen macht ein langes Ohm. Auch als eine der Schalen auf meinen Bauch zu liegen kommt, ist der Klang ein langes, betörendes Ohm. Ich kann nie ohne ein Ohm zu hören zu  bekommen aus ihrem Zimmer gehen.
Danach kommen wir in der Küche zu sitzen. Ich berichte vom Entwurf meines neuen Arbeitsjournals und gebe in den Raum die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Formate. Dabei versäume ich es nicht, das mitgebrachte Manuskript vorzuzeigen und auf einige Stellen besonders hinzuweisen. Nun gesellt sich auch Dieter zu uns. Ich erfahre, dass er als Korrekturleser verschiedener Bücher schon Erfahrung sammeln konnte und dass er auch meine Lektüre durcharbeiten würde. Das ist natürlich ein tolles Angebot.
Im Weiteren Gespräch geht es um Presseberichterstattung, die AfD, die „Nachwendezeit“, Pommern, Würzburg, die sowjetisch besetze Zone in den 50 Jahren, Ulla`s Besuch bei ihrer Schwester in Helsinki und der Begegnungen mit den geliebten Verwandten und den ungeliebten Verwandten.
Nach 6,5 Stunden breche ich auf. Fahre nach Neukölln ins Atelier, dass mich seit meinem Dilemma mit dem verunfallten Fuß nicht mehr zu sehen bekommt. Ich wage einen scheuen Blick in den Arbeitsraum. – Wie bei Ulla sind Bilder zu sehen, die allerdings sind unfertig, noch in der Produktion befindlich. Ehe ich noch zutiefst in Wehmut versinken kann, packe ich die geliehenen Hörbücher aus der Bibliothek ein und entschwinde. In der Bibliothek gebe ich die Leihausgaben in die Maschine, welche mir quittiert, dass ich diese ordnungsgemäß abgegeben habe. Dann bezahle ich noch eine Jahresausweisgebühr von 10,00 EUR und begebe mich in Richtung nach Hause und dann, dann nichts mehr, schreibe ich diese Zeilen für meinen Blog.

10.10.2019 Nachtrag, Weak Art Award für Schwächung der Kunst im Gewerbemietrecht
Endlich konnte, am 16. September 2019, die Siegertrophäe  des Weak Art Award für Schwächung der Kunst im Gewerbemietrecht an den siegreichen Preisträger, das Bundesministerium für Justiz hat übergeben werden. Anmerkung der Autoren des Preises: „Das Gewerbemietrecht gewann den Preis „für seine Rolle im Kontext des Verlustes von Kunst- und Gewerbestandorten“. Herzlichen Glückwunsch.
https://www.facebook.com/watch/?v=444314249504953

2.10.2019 Arbeitsbuch, Fehrbelliner Platz
Heute am Fehrbelliner Platz gewesen. Die Charakteristik des Nationalsozialismus des halbkreisförmigen Gebäudeensemble ist unverkennbar. Bei meiner Motivsuche habe ich allerdings die protzige Sandsteinfassade ignoriert und mir ein Detail aus dem „Rücken“ ausgesucht.

28.09.2019 Arbeitsbuch

27.09.2019 Zeughauskino
In „Der gekaufte Traum“, BRD 1977, von Helga Reidemeister und Eduard Gernart gewesen. Der Dokumentarfilm zeigt Alltagssituationen der Familie Irene und Günter Bruder, welche im Märkischen Viertel, Berlin Reinickendorf in lebte.
Notizen aus meinem Arbeitsbuch während der Filmvorführung lauten wie folgt: Er 1939 geboren, sie 1943. Beide ohne Schulabschluss. Arbeiten ihr Leben lang in mehreren Jobs als Hilfsarbeiter. Geburt von fünf Kindern. Ziehen ins Märkische Museum in eine 90 m2 Neubauwohnung. Er verdient 1968 als Druckerarbeiter 640 DM netto und erhält Zuschuß vom Sozialamt in Höhe von 180 DM und 85 DM Wohngeldzuschuss. Für die Miete zahlt die Familie 355 DM. Demnach verbleiben zum Leben 540 DM. Im Mai 1970 beträgt der Monatslohn 1400 DM. Ab Mai 1975 arbeitet er als Angestellter in den Bornhoeffer- Nervenheilstätten und verdient monatlich 2400 DM. Die Familie ist nun Schuldenfrei. Irene arbeitet Teilzeit und zusätzlich 8 Stunden Zuhause im Haushalt. 1975 kauft Günter auf Raten für 6000 DM einen gebrauchten Mercedes. 1976  ist das Auto durch Unfall Schrott. 1978 zahlt er die letzte Rate für das Auto ab.
Der älteste Sohn wird schon als Kind ins Erziehungsheim abgeschoben. Mutter vertritt in einer Szene mit irer Schwester die Haltung, ihr Sohn (nun 15 Jahre) müsste auf sie zugehen, nicht umgekehrt. Sie sieht Fehler in ihrer Erziehung ein, Bedauern kann sie dennoch nicht empinden und ausdrücken. Der Sohn hat sich mit der Situation abgefunden.
Vater Günter hat Putzfimmel. Irene geriet durch ihn in CoAutorenschaft in Sachen putzen. Beide verkloppen die Kinder. Beide Rauchen. Alle Kinder besuchen eine Hilfsschule.
Im Film haben die Kinder keine Sprache, außer Sohn Michael, der nicht im Haushalt lebt.

24.09.2019 Nachwehen, Strafe muss sein
Nachtrag zum Unfall, 13.09.2019, nach heutigem 3,5 h Besuch beim Orthopäden habe ich jetzt einen dicken Verband und eine Fußstütze. Durch letzteres erhalte ich verdächtige Übereinstimmung mit Menschen aus Seniorenstiften. Ich nenne mich selbst „Klumpi“, damit ich das irrwitzige Design der Fußstütze verkrafte.

22.09.2019 Besuch in Eisenhüttenstadt

20.09.2019 FFF und ich im Gedenken an die Macht der Borkenkäfer
Ich dürfte wohl heute mit Abstand eine der merkwürdigsten Gestalten auf der Berliner „Global Fridays For Future – Demo“ gewesen sein. Jedenfalls sah ich niemanden der mich mehr irritierte, als mein Spiegelbild.
Meine Garderobe bestand ausnahmslos aus alten, bemalten Leinwänden, die ich zu diesem Zweck vom Rahmen abgenommen hatte. Sie wurden an meinem Körper festgehalten durch einen Bauchgürtel und einigen Nähten mit Nähgarn. Das Sitzen ging nur eingeschränkt  mit ausgestreckten Beinen, denn der „Stoff“ war verdammt steif. Lustiger Weise hatte eine Dame der Galerie Conkova zu sehr später Stunde nach der Demo das Schnittmuster aufrichtig bewundert. Der Schnitt sei …Irgendwas hatte ich also doch richtig gemacht?

Meine Rückseite

P.S. der vollständige Text lautet: WANDELGEWINNER BORKENKÄFER

18.09.2019 Berlin bereitet sich vor. Die Welt vielleicht auch?
Am 20.09.2019 ist „Fridays for Future Demo“ auf der ganzen Welt. In Berlin gibt es scheinst unzählig viele Initiativen, die in den letzten Vorbereitungen dafür stecken. Ich bereite mich auch vor. Ich weiß noch als was wie ich gehe. Tendiere zu Borkenkäfer. An dem bin ich sowieso gerade auch in anderer Sache dran.

13.09.2019 Arbeitsbuch
Eigentlich wollte ich zum Invalidenpark  zur FFF Demo, doch auf dem Weg dorthin wurde ich unfreiwillig zu Fall gebracht und landete ebenfalls ungeplant und ungewünscht im Krankenhaus Friedrichhain. Auf dem späteren Heimweg zu Fuß machte ich auf einer Bank am Straußberger Platz eine lange Gehpause. Dort zeichnete ich sehr, sehr viele Fenster auf einer Doppelseite meines Arbeitsbuches.

8.09.2019 Im Politbüro oder was?
Marion und ich fanden uns heute im Berliner Staatsratsgebäude ein. Das war voll krass, was uns da offenbart wurde. Ick fühlte mir janz unerwartet wie eene ZK Genossin. Det hätt´mir mal jemand vorhersagen sollen, des det in der Bundesrepublik 2019 jibt. Det hätt´ick nie und nimmer for möglich gehalten.

7.09.2019 Gegenbild-Sammlung

6.09.2019 DT, Demokratie
Mit Andrea im Deutschen Theater die Aufführung „Demokratie“ von Michael Frayn gesehen. Inszeniert hat es Tom Kühnel und Jürgen Kuttner. Letzterer hat auch (wieder) selbst mitgespielt.
Erzählt wird aus der Perspektive, einer Rückblende des Mitarbeiters Günter Guillaumes vom Aufstieg Willy Brandts als Bundeskanzler und seines Niedergangs.
Die Regisseure bedienen Sprechchören, Singchören, Dialogen und Monologen. Um die Emotionen der Figuren zu verstärken worden alte, deutsche Schlager im Playback von den Darstellern dargebracht. Streckenweise empfand ich das als zu viel.
Was mir überhaupt nicht in Kopf ging, warum „man“ im DT an dem Stoff „Demokratie“ mit Willy Brandt als Träger dieses Stoffs interessiert war?
Der Brandt gibt im Stück einen konfliktscheuen SPD Vorsitzenden und Bundeskanzler ab, der mehr von seinen Genossen empor gehalten wird, als dass er sich selbst über Wasser hält. Zudem hinterlassen seine 1003 Affären während seiner Amtszeit den Eindruck, er war in seinen Leben nur an Sexualität interessiert und höchstens noch an Norwegen, worauf das Stück auch ausdrücklich verweist.
Ganz anders sein Rivale, der Parteigenosse und Kronprinz Helmut Schmidt, ein ganz harter Hund und kein Sympathieträger, weil er ja so hart und auch intrigant ist und mit der zwielichtigen Figur Herbert Wehner gemeinsame Sache macht, welcher selbst ein harter Hund ist, aber wegen seiner feigen Vergangenheit weiß, in welche Reihe er gehört. Und so weiter.
Was mir fehlt, sind Bezüge zur Gegenwart und Kritik und… Weniger Ablenkung durch Slapstick hätte  der Aufführung gewiss gut getan. Was mir hilft, zu wissen, dass „Demokratie“ (2012) Kuttners erste Regiearbeit am DT ist und er jetzt mit der „Umsiedlerin“ (2019) ganz anderen Punkt gesetzt hat.

3.09.2019 Hamburger Bahnhof, Nolde und Siegfried Lenz
18:00 Uhr, ich bin gerade noch pünktlich. Der Veranstaltungsraum, der Auktionsraum, ist gut gefüllt. Stühle mussten sogar nachgereicht werden.
Im Podium sitzt Bernhard Fulda, Ausstellungskurator, und Günter Berg, Vorsitzender der Siegfried Lenz Stiftung. Die Moderation wurde von Renate Meinhof, Journalistin geführt.
Neben Fakten gibt es Anekdoten über Nolde, Lenz und Helmut Schmidt welcher mit Lenz seit 1961 bis zu seinem Tod befreundet war und welcher wie Lenz selbst die Bilder des Malers Nolde gemocht hatte. Wieviel nun der Lenz-Roman „Deutschstunde“ mit dem Maler Nolde zu tun hat, weiß ich dennoch nicht? Es wird mir nicht erspart bleiben, das Buch nochmal zu lesen.
Siehe auch Eintrag vom 2.06.2019 Emil Nolde

2.09.2019 Nach einem langen Sitzungstag
Nach einem langen Sitzungstag beim Vorstand des VBK und nachfolgend bei AKKU.org  machte ich auf dem Heimweg in der Annenstraße Stopp und zeichnete. Da sich mein Tun bereits zur Sandmänchenzeit ereignete und die Temperaturen heute erstmals nicht das Adjektiv warm verdienten, wurde mir tatsächlich bissel kühl mit der Zeit. Meine bisher so unbekümmerten Pleinair-Zeichentätigkeiten werden sich mit Anbruch des richtigen Herbstes nicht mehr ergeben können, ohne gesundheitliche Schäden davon zu tragen. Ich könnte natürlich sehr viel schneller, wirklich schneller zeichnen. Jetzt sitze ich noch eine Stunde an einem Format in DIN 6. Bei Null Grad halte ich zehn Minuten für erträglich. Aber wie erreiche ich das Ziel?


1.09.2019 Heute Atelier, 80. Jahrestag des Angriffs auf die VR Polen und Landtagswahl und malen und Marion besucht mich
HEUTE, 80. Jahrestag des Angriffs auf die VR Polen durch die Deutsche Wehmacht. HEUTE, Landestagswahl in Brandenburg und Sachsen.  HEUTE, endlich mal wieder den Pinsel in die Hand genommen und Stinkefarbe (Eitempera) mit Nase inhaliert. HEUTE, Marion besucht mich mit einem Windbeutel mit Erdbeeren aus Pankow, den ich zu einer heißen Schokolade trinke.

an den Bildern gemalt heute

26.08.2019 Arbeitsbuch, Askanische Platz
Heute am Fußballplatz am Askanischen Platz gesessen. Einer der Trainer einer Kinderfußballgruppe sagte zu einem seiner Jungs: Dir fehlt Intelligenz!


22. und 23.08.2019 Besuch der UFA Filmnächte
Am 22.08.2019 bei den UFA Filmnächten „Eine Tolle Nacht“ 196,1927 von Richard Oswald gesehen. In ihm wird die Geschichte eines Insektenpulverfabrikanten erzählt, der einem Varieté-Star nach Berlin folgt. Dort kommt es am laufenden Band zu komischen Situationen, nicht zuletzt wegen des Schauspielers Henry Bender´s, der die Rolle bestens besetzt. Sehr sehenswert und äußerst amüsant. Der Film wird am 26.09.2019 bei arte ausgestrahlt.
Am 23.08.2019 sah ich Fritz Lang`s 1929  letzten Stummfilm „Frau im Mond“. Erzählt wird die Geschichte eines kauzigen, alten und verarmten Professors für Astrophysik, der die wissenschaftliche These vertritt, dass es auf dem Mond Goldvorkommen gibt. Einer vom Syndikat, der Professor, zwei Raketenbauingenieure, die Verlobte eines der Ingenieure und ein neun jähriger Junge treten die Reise gemeinsam an – nicht alle ganz freiwillig.
Flug und Landung überstehen sie unversehrt. Der Professor zieht sich auch gleich nach der Landung ein Kosmonautenanzug an und begibt sich auf die Suche GOLD und wird fündig. Leider stürzt er nach dem Fund in eine Große Spalte, wo er auf einem Beet aus Gold sein Leben lässt und so weiter. Das Drama hat damit aber noch nicht seinen Höhepunkt erreicht.
Neben der Handlung sind die Vision von bemannten Raumfahrten und Gravitation und Beschaffenheit des Mondes und anderes sehr erstaunlich, die in fantastisch anrührenden, surrealen Einstellungen ihre Entsprechung finden. Sie sind es Wert den Film nochmal ansehen, auch wenn einige Szenen sich unnötig lang sind.

21.08.2019 Arbeitsbuch
Arbeitsbuch 21.08.2019
Bundesverteidigungsministerium, 21.08.2019

20.08.2019 Arbeitstreffen Bara, Koporal, Streit, Wagner
Fotobeweis des zweiten Arbeitstreffen der neuen Projektgruppe nach der Sommerpause in Helga Wagners Schöneberger Atelier. Wir haben Freude, arbeiteten aber auch, reallly.

19.08.2019 Berlinische Galerie „Klimakrise, Fühlen, Denken und Handeln
War zur Gesprächsrunde „Klimakrise, Fühlen, Denken und Handeln“ im Rahmen der Ausstellung „realities: united.Fazit“. Moderiert hatte wieder Andreas Ruby, Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums. Gäste waren, der Sozialpsychologe Harald Welzer, die Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen Maja Göpel und die Autoren der Ausstellung, Jan und Tim Endler.
Welzer
sprach von Diskussionen, die die Fakten verrätstelten, was letztendlich nur neue und wieder neue Gründungen von Institutionen für den Klimaschutz zur Folge habe, aber praktisch habe es kein Nutzen.
Er kritisierte eindrücklick die Anspruchshaltung unserer Wohlstandsgesellschaft, das Recht auf fünf Bannen am Tag, das Recht auf Kreuzfahrten, das Recht auf Flugreisen ect. Es gelte hier der Glaube, wer viel leiste, dem dürfe viel zu teil werden. Jeder Mensch wisse aber im Grunde, dass Wachstum endlich ist.  Welzer sieht die Hauptverantwortung für den Klimaschutz bei der Politik. Er appelliert an sie, das kollektive Problem zu lösen durch Änderung gesellschaftlicher Werte.
Göpel
plädierte dafür, dass wir eine andere „Geschichte“ erzählen müssen. Welche genau, sagte sie nicht. In ihrer praktischen Arbeit stelle sie gern die Frage nach der Umkehrung von Verhalten. Also was passiert, wenn das Kohlekraftwerk nicht abgeschaltet, die Wälder, Siedlungen und so weiter dem Tagebau zum Opfer fallen. Zudem ist sie dafür, dass nicht nur die arbeitslosen Tagebauarbeiter, RWE und die Politik am Tisch zusammen sitzen und über soziale Lösungen verhandeln, sondern auch die dabei sind, die ihr Land in absehbarer Zeit verlieren durch den steigenden Meeresspiegel.
Jan und Tim Endler nahmen in der Diskussion kaum Raum und wenn sie sich äußerten, dann ausschliesslich in Bezug zu ihrer Arbeit. Bei mir blieb davon haften, das weder das Projekt realities: united.Fazit noch das Spreeflussbad einen Nachhaltigkeitswert hat. Es dient einzig der mentalen „Verschönerung“ von Zuständen. Es drängt sich der Eindruck auf, sobald sich „Künstler“ mit ihren Idee in Institutionen platzieren, ist Kunst nicht mehr anwesend.


Arbeitsbuch 19.08.2019

17.08.2019 Bundesverteidigungsministerium
Die Bundesregierung öffnete dieses Wochenende ihre Türen und ich war erstmals im Bundesverteidigungsministerium, in der Stauffenbergstraße.
Eine Personalausweis-, Taschen- und Körperkontrolle musste ich über mich ergehen lassen. Meine mitgeführte Pistole hatte man mir nicht abgenommen.

Neben der Beschauung von Panzern, Sprengroboter, Drohnen, Maschinenpistolen und anderem Kriegsgerät war ich Gast einer Vorführung des Könnens der Diensthunde der Bundeswehr. Diese Tiere sind erstaunlich schnell, drahtig, leicht und wendig und sie haben eine mörderische Bisskraft in ihrem Maul.
Anschliessend sass ich unweit vom Ministerium im Hof des Bendlerblocks, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand fest und zeichnete mich bissel runter von dem Militärzeugs, dass ich vorher gesehen hatte.

14.08.2019 realities: united.Fazit
Im Rahmen der Ausstellung realities: united.Fazit, Berlinischen Galerie war ich bei der Diskussion: Künstlerische & kulturelle Strategien im Wandel anwesend. Moderiert wurde die Veranstaltung von Andreas Ruby, Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums. Dieser vertrat u.a. die Ansicht, das Kunst einen „gesellschaftlichen Auftrag“ habe. Floskeln kamen auch vor,  wie die  Frage, ob es sich bei dieser Ausstellung um Kunst oder nicht Kunst handele und das, obgleich die Institution BERLINISCHE GALERIE sie mit Glanz,  Glorienschein und großem Tamtam begütert hat.
Ellen Blumenstein, Kuratorin der HafenCity hatte sich als Gast im Podium klar gegen eine Instrumentalierung von Kunst ausgesprochen, aber ob das bei allen Anwesenden hängengeblieben ist, wage ich zu bezweifeln. Antje Grothus, Umweltaktivistin, ebenfalls Podiumsgast, hat klar gestellt, das Kunst beim Kampf gegen den Kohleabbau in ihrer Aktivistenkarriere eine geringe bis gar keine Rolle gespielt hat.

11.08.2019 Arbeitsbuch, drei Einträge zu Lüben

10.08.2019 Lärm- und Vibrationsbeauftragte Niedersachsen
Zum Schutz von Beschäftigten vor Gefährdung durch Lärm und Vibration führe ich Untersuchungen mit dem Hörrhometerlangrohr nach Streit, in Niedersachsen/ Lüben und Sachsen Anhalt in der 31-33 Kalenderwoche durch. Lärm und Vibration messe ich bei Nutzung von Landwitschaftsmaschinen und Personen wie Gütertransportfahrzeuge, aber auch in geschlossenen Räumen sowie Vororten für Fleischverwertung. Neben der Messungen führe ich Gespräche mit Bauern der Agrarwirtschaft zum Thema Verregnung, Glyphosat, Biogasanlagen, Masttierhaltung. Diese Gespräche fliessen nun partiell in meine Dokumentation ein.

Ausschnitte

26.07.2019 Arbeitstreffen in meinem Atelier
Helga Wagner
und arbeiten an einem neuen Projekt, dafür werden wir uns vergrößer. Neu an Bord ist Mica Bara und Maria Korporal. Wir sitzen bei Reisschokowaffel, Blätterteigtaschen und Pflaumen und sprechen über das, was wir tun,über  das, was wir tun könnten, aber auch über aktuell politische Themen und auch – das ist doch schön- über Begegnungen, die mit Liebe zu tun haben.
Eine Bildende Künstlerin soll noch dazu kommen. Die „Auserwählte“ weiß aber noch nichts von ihrer Beteiligung. Nächstes Treffen findet im Agust in Helga`s Atelier statt.

25.07.2019 Atelier

23.07.2019 Arbeitsbuch, Selfie

22.07.2019 Arbeitsbuch Hinterhof Berlin Mitte

18.07.22019 Arbeitsbuch Caroline-von-Humboldt-Weg
Heute nahe dem Hausvogteiplatz gezeichnet vis a vis den Townhouses, im Caroline-von-Humboldt-Weg, Berlin Mitte. Ich mache dorthin ganz gern mal einen Abstecher, um die Architektur zu bestaunen. Wenn ich dort bin, fühle ich mich auch bissel wie in Belgien oder den Niederlanden.
Fühlte mich im Übrigen zunehmend dort unter Beobachtung und als Eindringling. Die vorbei gehenden Menschen näherten sich mit fortschreitender Dauer meiner Anwesenheit auf ungewöhnlichen Wegen, in dem sie „quer Feld ein“ voll über die Wiese „latschten“, um einen direkten Blick auf das Subjekt auf der Bank, also mich,  werfen zu können. Ich habe ihnen nicht mein Büchlein hingehalten und ich habe ihnen auch nicht meine Stifte gezeigt.
Eine von denen hat sich dann mit ihrem Hund drei Meter vor mich aufgebaut und angesprochen, ob ich Autos zählte? Das habe ich verneint. Mehr sagte ich nicht. Darauf erwiderte sie mehr zu sich selbst, dass jeder hier machen könne, was er wolle. Dann trat sie ab.

12.07.2019 Arbeitsbuch Hinterhof

Berlin Mitte

9.07.2019 Arbeitsbuch Innenhof
Heute einen Berliner Innenhof am Gleisdreick gezeichnet. Wenigstens das, denke ich. – Wenigstens das geschafft.
P.S. Eigentlich war anfänglich noch ein Kran über den Dächern der gezeichneten Häuser zu sehen. Aber als ich dann am Himmel ankam, war der in den Feierabend aus dem Bild entschwunden.

Hinterhof Berlin Mitte

7.07.2019 Arbeitsbuch Ehrenmal
Zur Abendbrotzeit am sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten gewesen mit Marion. Obwohl es recht kühl war, tummelten sich zahlreiche Menschen unterschiedlicher Sprachkulturen vor dem Ehrenmal und fotografierten sich zumeist vor den Pfeilern der acht Meter hohen Bronzestatue eines sowjetischen Rotarmisten mit geschultertem Gewehr. Wir fragten uns, ob die Fotobegeisterten wussten, wovor sie posierten? Freilich waren auch, hier zumeist Kinder oder Jugendliche am Klettern auf den Flakgeschützen und den Panzern. Auch hier wurden Fotos gemacht.
Ich habe den Panzer studiert, aber aus einer neuen Perspektive. Marion hat wegen der Kälte ihr Zeichenzeug gar nicht ausgepackt.
P.S. Beim Zeichnen „erlerne/ erkläre“ ich mir die Konstruktion der Dinge, die ich zeichne. Wenn ich nicht zeichne bleibe ich meist nur an der großen Form hängen.

Tiergarten

3.07.2019 Konzert mit Neil Young
Komme gerade vom Neil Young Konzert aus der Berliner Waldbühne, welche ohne Großbildleinwände ausgestattet war. So kann ich nicht wissen, dass Neil Young wirklich dort war. Der aber, der da war, verzichtete auf Gespräche mit dem Publikum.
Er spielte mit seinen Musikern ohne Pause fast zwei  Stunden durch. Beim letzten Song vor der letzten und einzigen Zugabe wurde nochmal ordentlich “Gas gegeben”. Die Musiker gerieten dabei in Extase und bearbeiteten ihre Instrumenten sehr gestisch. Außerdem rückten sie dabei immer enger zueinander. Als dann alle vier Gitarristen Nahe den Schlagzeugen musiziertren, wirkten sie auf mich sehr verschlossen beziehungsweise abwesend (wie man es beschreiben will) und mir kam die Vermutung: Die brauchten nur sich selbst und ihr Musik-Machen. Dass sie hier waren, war wohl nur des schnöden Geldes wegen.

2.07.2019 Nachtrag Arbeitsblock

  an der polnischen Ostseeküste, 25.06.2019

1.07.2019 Arbeitsbuch und Film “Die rote Linie – Widerstand im Hambacher Forstes”
Heute erste Arbeitstag nach einer kurzen Urlaubsreise an die polnische Ostseeküste.
Gleich die erste gute Tat galt dem Gang zu einem Arbeitstreffen der AKKU Aktivisten. Fazit: Man redete. Von Aktionismus war aber, wenn überhaupt nur verhalten anwesend.
Im Anschluss setzte ich mich an den Potsdamer Platz und zeichnete. Mein “Modell” forderte viel Zeit und Geduld ein. Mitten drin erreichte mich ein Anruf von Marion und 15 Minuten später nahm sie neben mir auf der grünen Wiese Platz. Wir kamen gleich ins Plaudern. Aßen zusammen einen Apfel, der in meinem Rucksack bis dahin lagerte und leicht mit ihrem Schweizer Taschenmesser mundgerecht zerkleinert werden konnte. Wir schmatzen genüsslich und zufrieden. Es war ein guter Tag!
Noch am selben Abend sitzen wir in eine Decke eingehüllt im Freiluftkino Bethanien und schauen den Dokufilm “Die rote Linie – Widerstand im Hambacher Forstes” 2019, in der Regie von Karin de Miguel Wessendorf an. Der Film erzählt vom Protest gegen die Vernichtung des Hambacher Forstes. Wessendorf begleitet darin verschiedene Gruppen und Aktivisten im Zeitraum von 2015 bis 2019.  Es ist eine David-gegen-Goliath-Geschichte. Auf der einen Seite die verschiedenen Vertreter der Zivilgesellschaft, auf der anderen Seite der Energieriese RWE und die hiesige rheinische Landesregierung, welche die Erlaubnis für den Fortbestand des Braunkohleabbau legalisiert und sich damit unwiderruflich zu einem der Hauptverantwortlichen der Vorgänge macht. Und was sagt es Beispielsweise aus, wenn 30 Aktivisten, die im Hambacher Forst in Baumhäusern lediglich mit ihren Körpern Widerstand gegen die Rodung des Waldes zu leisten versuchen, es 4000 Polizisten nebst schwerem Gerät braucht, um der Sache im Sinne der Legalisierung für den RWE Herr werden zu können? Ist das verhältnismäßig oder legalisierte Gewalt?
Mich hat an dem Film besonders die Frage nach Möglichkeiten für Zivilen Ungehorsam interessiert. Ich hoffe, wünsche, dass sich viele den Film ansehen. Neben Wut, Ohnmacht, Traurigkeit, Verlust, erzählt er auch von Solidarität, Friedenswillen, Freundschaft und Hoffnung. Letztere brauchen wir  heute und in Zukunft sehr, sehr.

Potsdamer Platz

23.06.2019 Arbeitsbuch
Berlin Mitte – an der Spree. Wieder im stehen gezeichnet. Es ist verdammt schwierig in ein Buch zu zeichnen, dass deutlich kleiner als eine meiner Hände ist. Hm.
Wie ich da steh und um Formgebung kämpfe, werde ich angesprochen. Ob ich aus Berlin sei? Ich antworte nee, aber ich würde in Berlin leben. Ob ihnen das auch helfen könne, frage ich? Das ältere Paar nickt zustimmend und erklärt, sie wollten zum Askanischen Platz. Sie hätten die Orientierung komplett verloren. Ich erkläre ihnen, dass sie sich unweit der Straße Unter den Linden befänden. Kaum den Straßennamen ausgesprochen, fällt sie mir ins Wort. Unter den Linden sei die prächtigste Straße in ganz Berlin. Abfällig folgt, das ansonsten hier nur lauter komische Häuser rumständen. Ich erlaube mir zu fragen, wo sie herkommen? Düsseldorf, aus Düsseldorf antwortet sie mit fester Stimme. Warum man aus Düsseldorf kommend  zum Askanischen Platz vom Schloss zu Fuß gehen möchte, krieg ich mir nicht erklärt. Ich zeige ihnen dennoch auf ihrem Stadtplan den Weg zum Wunschzielort und versäume dabei nicht Gebäude wie das Lafayette oder die Mall of Berlin, an denen sie vorbei kämen, an denen sie sich orientieren könnten zu nennen.
Zu guter Letzt fragt sie mich, ob das, was sie da rotes hinter Dächern sehe, das Rote Rathaus ist? Ich bejahe die Frage. Aha, aber warum ist denn dort eine Kanadische Fahne gehisst? Ich glaube nicht, was ich da höre. Kanada, nein,  der Berliner Bär ist auf der Fahne abgebildet

23.06.2019 Hinterm neuen Schloss

20.06.2019 Atelier
2,5 Tage räume ich nun schon im Atelier rum. Sichte die Bilder im Regal. Bilder, die ich noch mal überarbeiten möchte, bekommen einen grünen Klebepunkt an die Seite geklebt. Es kommen einige rum dabei. Am liebsten würde ich gleich loslegen und malen, aber mein Aufräumen ist noch nicht getan. Bevor ich gehe, zeichne ich in mein Arbeitsbuch.

Atelierzeichnung

17.06.2019 Transport TRANSFORMART und Besuch der High-Deck-Siedlung, Neukölln
Mit einer Robbe den „Sturm der Gegenwart“ abgeholt. Vor dem Einpacken ein Video gedreht.
Nachdem ich das Mietauto abgegeben hatte, machte ich bei der High-Deck-Siedlung eine Visite. In der Mittagssonne auf der Hochebene war erstmal kein Mensch und es fehlte gänzlich an schattigen Plätzen. Ich starte auf den Beton und die Fluchten der Hochebenen und der rechts und links anliegenden vier bis fünf geschossigen Wohnhäuser. Einige Balkone waren bepflanzt. An manchen war eine Satellitenschüsssel installiert wurden. Ein Balkon trug eine Deutschlandfahne.- Die stach heraus. Ausserdem vernahm ich Worte fremder Sprachen und Autolärm. Ab und an kam ein Passant vorbei , meist waren es Kinder Ich habe dann noch gezeichnet, im stehen. Keine leichte Übung.

16.06.2019 48 h Neukölln und Abbau 3.TRANSFORMART
Letzte Tag von “48 h Neukölln”. Einige bekannte Gesichter. Gespräche über den Film, die Malerei und dies und das. Danach fuhr ich noch die Leihgaben vom VBK (Hocker und Fernseher) von der Transformart abholen und zurück bringen, denn auch die Ausstellung war zu Ende. Morgen muss ich noch den “Sturm der Gegenwart” mit einer Robbe holen, dann ist die
“48 h Neukölln 2019”, aber auch die 3. TRANSFORMART Geschichte.
Auf der Heimfahrt fühle ich mich von allen beiden Veranstaltung ganz schön alle gemacht.

15.06.2019 48 h Neukölln und Fototermin bei der 3.TRANSFORMART
Heute erst von zwei bis sechs Gäste in meinem Atelier begrüßt. Dabei drehten sich die meisten Gespräche über die Malerei und den Animationsfilm. Schwierigste Frage des Wochenendes bisher war, wieso ich die Vogelperspektive wähle. Ich habe 1000 und keine Antwort darauf. Es ist wirklich verhext. Ich muss dann erstmal fragen wieviel Zeit sie haben, bei der Antwort kann ich unter anderem weit ausholen, Kindheit und so. (Hi.)
Nach Feierabend fuhr ich mit Marion nach Oberschöneweide, Fotos machen. Wir trafen dort auf den Kurator Steffen Blunk. Es gab einen kurzen Plausch über die anspruchsvolle, fehleranfällige Technik der Wiedergabe von Filmen gegenüber der simplen Darbietung von Gemälden.
Zu guter Letzt gönnte ich mir noch die Ausstellungshallen zu besuchen, die ich zum Vernissageabend nicht geschafft hatte.

Atelier, 15:31 h

19:23 h bei der 3.TRANSFORMART vor meinen Werken

13.06.2019 Vorbereitung für „48 h Neukölln“

12.06.2019 3.TRANSFORMART
Ich war bei der Eröffnung der 3. Transformart in Oberschöneweide unpünktlich wegen des Unwetters.
Zaghaft habe ich mich nach dem Ankommen als erstes meinen Arbeiten genähert. Freilich war der “Sturm der Gegenwart” in die Luft gehoben nicht mehr konform mit meinem künstlerischen Konzept, aber auf den Raum bezogen, machte die Hängung Sinn. Und, die Arbeit kann was vertragen. – Ist unkaputbar, redete ich mir gut zu.
Ich hatte aber auch im Kopf, das “meine Jungs-Das Uniforme” vom Himmel abwärts nach unten streiten, wie der Messias. Während der Messias laut Überlieferung HEIL brachte, was bringt, uns diese uniformierte Formation auf meinem Leinen? Am Ende bleibt mir als Künstler die Ohnmacht und dann die Bestätigung, das Kuratoren schädlich für Kunst sind, wie in diesem Fall.
Der Animationsfilm „Vom Anfang meiner Ansiedlung“ ist wie gewünscht aufgebaut auf den Artsclub-Hockern des VBK. Er macht die gewünschte Figur, die gut ist. Mein Künstlerbuch „Unce Open a Time“ steht separat davon, es wird nicht pfleglich behandelt, wie ich zu später Stunde als stille Beobachterin betrachtet habe. Fazit: Wenn`s  überlebt, kann es nicht mehr auf diese Art präsentiert werden.
Was noch: Habe 100 Stück meiner neu gedruckten Visitenkarten ausgelegt. Im Laufe des Abends Birgt Maaß, Peter Lindenberg und Irene Anton getroffen. Mit Peter wie gewohnt nett und über wichtiges geplaudert. Wiedermal ging es auch um Intention und Wirkung von Malerei. Die Namen Francis Bacon und Norbert Thadeus fehlten auch nicht bei diesen Gesprächen. Wir redeten aber auch über Vielfliegerei, Datenschutz, Klimaschutz, persönliche „Zweck begründete Verfehlungen“  und das Gewissen, dass trotz Skrupel geopfert würde – laufend.
Natürlich habe ich mir auch Zeit genommen, die Arbeiten anderer anzusehen. Besonderes Interesse haben die „Veggie Boops“ von Birgit Maaß und Zara Aexandrova`s Arbeit „An Attempt for Demystification“ bei mir geweckt. Erstere bewirkten erstmal Ekel, dann Faszination, bei Zweitere gruselte ich mich.

so bin ich präsentiert

9.06.2019 Tiergarten und Ausstellungsbesuch
Am Nachmittag Marion getroffen am Ephraim Palais und die Ausstellung “Ost Berlin, Die halbe Hauptstadt” angesehen. Ich habe dort den Osten und Ostberlin gesehen und auch wieder nicht. Das Bild- die halbe Hauptstadt blieb irgendwie unvollständig. Was mir fehlt, ist im Kopf lediglich in abstrakter Gestalt.
Herausragend aber das Filmdokument “Die Kollwitz und ihre Kinder” 1971, Regie Christa Mühl. Ort der Handlung ist der Kollwitzplatz mit der Bronzeskulptur der sitzenden Käthe Kollwitz auf niedrigem Sockel. Verschiedene Totalen und Nahaufnahmen zeigen wie Kinder von vier bis…Jahren das Kollwitz Denkmal rauf und runter klettern und dabei auch mal die Käthe in die Nase kneifen oder, wenn´s sein muss, mit dem Finger der Dame ins Auge drücken. Die Erwachsenen werden derweil befragt, ob die Kinder denn das dürften? Einige berufen sich auf Ordnungshüter, die das zu regeln hätten. Eine Frau denkt, dass es ihr gefiele, denn die Kollwitz habe Kinder gemocht. Eine andere Frau denkt, das die Stadt “den Raum bewusst so konstruiert habe”, um die Kinder frühzeitig an Kunsterziehung ran zu führen. Andere äußern sich empört oder sind gar zutiefst desinteressiert.
Eine Neuentdeckung machte ich mit Peter Dittrich`s kolorierter Federzeichnung “Tribüne in der Karl-Marx-Allee”, um 1990. Das Motiv zeigt zwei kutzende Staatsbeamte unter einer mit roten Tüchern eingefassten Tribüne in geheimer Mission.
Anschließend war ich mit Marion noch im Tiergarten zeichnen. Nach einer Ewigkeit habe ich mal wieder ein Aquarell gemacht. Später, dann solo, habe ich mich etwas mit dem Ehrenmal der gefallenen sowjetischen Soldaten im Tiergarten befasst. Ich konnte beobachten wie Kinder auf die Panzer kletterten. Und nicht nur Kinder haben sich an den Flakgeschützen ausprobiert. Und es waren auch nicht nur Männer. Und sie gehörten verschiedenen Nationen an. Wenn die Geschütze schussbereit und echt wären, wäre vor den Flakgeschützen durch die Detonation der Munition schon ein tiefes Loch entstanden sein.


heute aquarelliert im Tiergarten Berlin

untere Motiv, später am sowjet. Ehrenmal Tiergarten

8.06.2019 Arbeitsbucheinträge

4.06.2019 Atelier

3.06.2019 Transport nach Oberschöneweide
Habe mit Marion die Sachen zur Transformart gebracht. Bin skeptisch, ob mein „Sturm der Gegenwart“ entsprechend seiner Konzeption hier richtig platziert wird. Habe große Bedenken.

2.06.2019 Emil Nolde
Am Sonntag mit ersten „Glockenschlag“ mit Marion gemeinsam durch die Ausstellung, Emil Nolde – Eine deutsche Legende/ Der Künstler im Nationalsozialismus, im Hamburger Bahnhof gegangen und betrachtet, was anrüchig an seiner bisher „tadellosen Person“ zu bemängeln wird sein ab jetzt und für alle Ewigkeit.
Über 100 Werke stehen neben erklärendem Text dafür zur Verfügung.  Es wird bewiesen, wie Nolde wirklich getickt hatte. Nolde ein Nazi, Nolde ein Antisemist. – Keine leichte Kost. Kein leichtes Verweilen. Der Wunsch nach einem Künstlerwiderständler wird verständlicher Weise hier zutiefst gewünscht, damit der Umgang später mit ihm nicht so beschissen ist.
Beschissen, das gilt nicht nur für Künstler, es güldet auch für Jedermann, denn der Wunsch nach dem guten Menschen im Menschen ist tief in uns verwurzelt.
Es ist dann das Eine, seine Werke zu betrachten, denen ich schon so oft gegenüber stand. Es ist das Andere zu lesen, das Nolde den Film  „Jud Süß“ lobt und  froh ist, das endlich mal alles ans Tageslicht vom (schlechten) jüdischen Menschen kommt.
Nicht weniger schwer wirkt die Tatsache, dass der Kunstmarkt der alten Bundesrepublik u.a die Nolde Stiftung,  den Nolde Mythos vom „Künstler-Opfer des Nationalismus“ zum Leben erweckt hatte können, womit sie natürlich hauptsächlich die Marke Nolde sicherten und ihren eigenen (Markt)Wert gleich mit.
Mutig ist diese Ausstellung, das ist unbestritten. Wie aber geht es nun weiter mit dem Nolde Erbe?

1.06.2019 Dessau, Stadtführung, Antonín Dvořák
Mit dem Pankower Kunstverein in Dessau gewesen. Erst Stadtführung, mit Schwerpunkt Bauhaus. Später auch Gelegenheit gehabt einige Meisterhäuser in Augenschein zu nehmen. In den meisten war es mir zu eng. Ich fragte mich, ob die Meister, so wie Klee oder Feininger von so geringer Statur gewesen sind, dass ihnen die wenigen Quadratmeter Wohnraum gereichen konnten? – Und ich schloss daraus, dass es freilich an meiner eigenen Körperlänge liegt, dass ich mich hier nicht richtig ausstrecken zu können glaubte.
Später, als wir uns von der Bauarchitektur sichtbar entfernt hatten, begegnet mir eine große Leere. Leere, eine Eigenschaft mit der ich die Stadt, gedacht, überschrieb. Es tat mir Leid darum, aber, ja aber…
Zu 17 Uhr in Antonín Dvořák Oper „Katja und der Teufel“ des Anhaltischem Theater Dessau gewesen. Diese „Märchenoper“ war nix für mich, so vielen mir immer wieder die Augen zu. Allerdings beteiligte ich mich an dem tosenden Applaus des Publikums, der nach der Aufführung einsetzte. Die Sänger waren auch von mir nicht zu tadeln. Das Bühnenbild, nun das schon und… Die Oper empfehle ich aus verschiedenen, auch ungenannten Gründen nicht, aber einen Ausflug in das Theater Dessau jederzeit sehr.

Bauhaus Dessau